Am letzten Tag des Jahres starten Nils und ich (Tim) noch einmal zusammen. Wie auch beim letzten mal starten wir im Blauen (Wolken sind für später aber angesagt, ebenso Schauer). Die Basis steigt von anfangs 2.400m mit jedem Bart weiter an. Wir fliegen das Gebirge Richtung nord-westen an und hoffen auf eine gute Linie von dort Richtung Süden. Auf dem Weg sehen wir, dass sich die Wolken entwickeln. Sobald wir es geschafft haben die Wolken zu erreichen, steigt das durchschnittliche Steigen gleich um einen m/s an und die Basis geht noch einmal ca. 800m hoch. Wir fliegen etwa auf den Gamsberg zu. Die Wolken werden jetzt schon deutlich mehr, bestimmt 6/8. Etwas „feuchte Thermik“ bekommen wir auch ab, als wir unseren zweiten Schenkel Richtung Süden starten.
Wir müssen hier erst die Richtige Linie finden, die Wolken sind hier schon etwas breit geworden, dann geht es aber schnell voran! Nach 150km (also eine gute Stunde später :D) beschließen wir umzudrehen. Wir sind 180km von Bitterwasser entfernt und langsam entwickeln sich immer mehr Schauer und breitgelaufene Wolken schirmen die Sonne ab. Wir wenden Richtung Bitterwasser und fliegen nach NO. Ein paar km weiter im Landesinneren sind die Überentwicklungen noch nicht so weit, hier geht es mit sehr guten Steigwerten voran (unser schnellster Schenkel auf diesem Flug, wenn man mal von dem Endanflug absieht – 250km in 1:50h). Den nächsten Schenkel haben wir etwas ungünstig gelegt – etwa Kurs zurück nach Bitterwasser. Nach nur 80km drehen wir quer ab von BiWa 90° nach Süden. Weiter im Westen ist alles überentwickelt und wir sind sehr froh, dass wir vorhin zurück geflogen sind! Damit wäre das eigentlich schon der letzte Schenkel (Nr. 5), um den Rückflug noch werten zu können. Jetzt läuft es aber richtig genial! Wir erwischen eine Wolkenstraße und fliegen noch einmal 250km mit nur zwei mal Kurbeln (einmal davon mit 4,1m/s im Mittel). Damit wird der Schenkel so lang, dass der 80km Schenkel von vorhin entfällt und wir noch einen übrig haben. Wir fliegen nach Norden bis unter die Bufferzone und drehen zurück nach Bitterwasser – 980km sagt mein XCsoar inzwischen. Das wird ja wohl zu machen sein!
Anders als beim letzten mal, haben wir dieses mal genug Zeit – müssen nur noch mit unserer Höhe 20km über BiWa hinaus fliegen (und vielleicht auch noch zurück kommen :D). Wir sind in 2.500m MSL über BiWa und fliegen 20km raus. In dem Moment, als XCsoar von 999km auf 1000km umspringt, wenden wir. Wir kommen in BiWa über dem Windsack in 1.800m MSL an – das ist genug, die Höhe die man über dem Windsack für die Landung haben sollte. Wir haben für die 40km 700m Höhe gebraucht. Das ergibt eine Gleitzahl von über 57 – dieses Flugzeug ist einfach nur genial! 🙂
Nach diesem Flug steht ja auch noch Silvester auf dem Programm. Eigentlich bin ich nach dem Flug so müde, dass ich schon um 22 Uhr hätte ins Bett gehen können. Das geht an Silvester natürlich nicht 😀 In der Pfanne wurde eine Lagerfeuerstelle mit mobiler Bar und Musik eingerichtet. Somit konnten wir das neue Jahr noch gebührend begrüßen!
Am Neujahrsabend gab es noch einen Sektempfang am Pfannenrand zum Sonnenuntergang. Später hat es dann noch kräftig gewittert (allerdings nicht direkt über BiWa). Hier ein paar Bilder: